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Udin boršt stellt sich vor

Udin boršt ist wegen seiner natürlichen Bedingungen auf der terrassenförmigen Eischolle aus dem Kalksteinkonglomerat einer der letzten abgeschlossenen Gebiete  des Tieflandwaldes Mittelsloweniens. „Durchlöchert“ mit zahlreichen Dolinenfelder, Karstgrotten und Wasserquellen stellt er auch das beste Beispiel des s.g. Konglomeratkarstes Sloweniens dar. Die Einheimischen bewirtschaften dieses Waldgebiet und das umgebende Land schon seit Jahrhunderten sehr weise und ihre Lebensweise spiegelt sich in den naheliegenden Dörfern mit zahlreichen Objekten des Kulturerbes, lokalen handwerklichen Fertigkeiten, Bräuchen und Feiertagen wider. Die plündernden Landstreicher, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts  im Zentral Udin boršt lebten, hatten hier ihre geheime Zuflucht. Den Einheimischen und Besuchern bietet Udin boršt vor der Türschwelle der Städte Naklo und Kranj Entspannung, verschiedenartiges Erleben der Wald- und ländlichen Landschaft und das Kennenlernen des vielfältigen Landerbes an.

Der Landschaftspark bzw. Gedächtnispark Udin boršt ist wegen seiner natürlichen Bedingungen auf der terrassenförmigen Eischolle aus dem Kalksteinkonglomerat einer der letzten abgeschlossenen Gebiete des Tieflandwaldes Mittelsloweniens. Es breitet sich auf ca. 1725 ha nördlich der Stadt Kranj aus, und zwar zwischen der Orten Kokrica im Süden, Tenetiše, Goriče und Letenice im Osten, den Siedlungen Križe und Sebenje im Norden und Žiganja vas, Zadraga, Duplje, Strahinj und Naklo im Westen.

Das Gestein des Udin boršt ist überwiegend aus Kalkkonglomerat zusammengesetzt, das aber nur an einigen Stellen sichtbar ist. Hier sind zahlreiche Oberflächenkarstbildungen und Karstgrotten entstanden. Von den 14 bekannten Grotten sind zwei am bekanntesten, die „Arnež“ Grotte in Spodnje Duplje (sie ist 815 m lang) und wurde schon von Johann Weichard Valvasor (in der Fortsetzung Valvasor) in dem Buch „ Die Ehre des Herzogstums Krain“ (1879) erwähnt und die Grotte „Dopulnek“ in  Zadraga (sie ist 306 m lang).

Die Niederschläge versickern durch die karstliche Oberfläche Udin Boršts in das unterirdische durchlässige Konglomeratgestein. Das Wasser erscheint an der Oberfläche in Form von Karstquellen und in dem östlichen Teil des Waldes sammeln sich die Niederschläge in Bächen zusammen. In der Vergangenheit dienten diese Quellen den Einheimischen als wichtige Trinkwasserquellen, worauf uns die Dorfwasserbecken hinweisen. Die Karstgrotten spielten im Leben der Einheimischen auch eine andere wichtige Rolle, sie boten  ihnen in der hektischen Vergangenheit öfter Versteck und Schutz an. Valvasor (1689) schrieb, dass sich die Einheimischen in der „ Arnež“ Grotte vor den Türken versteckt hielten.

An einer kleineren Oberfläche, die aus anderem Gestein gebildet ist als der übrige Konglomeratboden, breitet sich auf undurchlässiger Bodenschicht der Želinje Bach. Der Bach wurde in seinem Mittelteil eingedämmt und zu zwei kleine Teichen geformt, dem Teich Račnjak bzw. Pri racah (bei den Enten). Hier findet man sumpfige Böden, worauf der Ortsname Mlaka (Tümpel) hinweist.

So in der Vergangenheit wie auch heute ist der Udin boršt fast völlig mit dem Wald überdeckt. Schon im 17. Jahrhundert wuchsen hier vor allem Eiche und Weißbuche, heute überwiegend Fichte und Kiefer, an einigen Stellen auch Tanne. Im Kiefernwald kann man unter den Bäumen Beeren finden, an einigen Stellen auch Farn. Das Sumpfgebiet, das von sumpfigen Wiesen und Quellen umgeben ist, ist mit Erle, Schachtelhalm und Segge bewachsen.

Im Mittelalter war der Wald nur den Herrschaften zugänglich, die ihn zur Jagd  benutzten. Andere durften das Holz nur mit Genehmigung der Herrschaften  fällen. Sehr streng begrenzt war sowohl das Fällen, Schießen wie auch Waldbeerenpflücken. Mit der Zeit ließ die Aufsicht nach und die Bauern der Umgebung des Waldes konnten sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Wald aneignen. Seitdem stellt ihnen der Wald ein wichtiges Einkommen mit unterschiedlichsten Waldprodukten dar.

Der Wald und die umgebende Landschaft wurde von den Einheimischen schon seit Jahrhunderten sehr weise bewirtet, obwohl das engere Gebiet des Waldes Udin boršt, mit Ausnahme einiger Siedlungen aus der Eisenzeit und den Stützpunkten aus der Antike, sonst unbesiedelt war. Die ersten Dörfer entstanden auf dem fruchtbaren Boden erst im 12. und 13. Jahrhundert und deren Lage änderte sich bis zum 18. Jahrhundert kaum. In zahlreiche Ortsnamen spiegelt sich die Verbindung der Einheimischen mit dem Wald Udin boršt wieder. Neben der bewirtschafteten Landschaft ist ihre Lebensart und Weise in zahlreichen Objekten des Kulturerbes und in den handwerklichen Fertigkeiten (Schuhmacherei),  Bräuchen und Festen bemerkbar.
Vor 200 Jahren errichteten sich die Landstreicher in dem unbesiedelten und dicht bewaldeten Gebiet Udin boršts ihre Geheimverstecke. Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, ganz besonders aber in den Jahren zwischen 1825 und 1853, fanden sie hier ihre Zuflucht. Ihr bekannter Treffpunkt war bei der Kriva jelka (bei der krummen Tanne).

Im Jahr 1985 wurde Udin boršt wegen seiner Bedeutung im Widerstandkampf im 2. Weltkrieg zum Gedächtnispark erklärt. Diese Bedeutung ist zwar mit der Zeit verblasst, die heutige, noch größere Bedeutung, hat der Wald aus sozialer Sicht. Udin boršt wird heute als Landschaftspark betrachtet, mit einer interessanten Verflechtung der natürlichen landschaftlichen Besonderheiten und menschlicher Aktivität.
Den Bewohnern der Städte Tržič, Naklo und Kranj, die an Udin boršt grenzen, bedeutet der Wald ein „grüne Lunge“. Der Wald dient ihnen als ein beliebter Spazierplatz und Platz für Sportaktivitäten, in den Sommermonaten können sie sich in den frischen Schatten des Waldes abkühlen. Bei den Bewohnern ist Udin boršt auch als ein Gebiet für Pilze sammeln beliebt, im Herbst gibt es hier auch viel Kastanien. Für Freunde sind die Wege und Ausflugspunkte und Spazierwege wie Kriva jelka (die krumme Tanne) im Mittelteil und Pot treh zvonov (der Weg der drei Glocken), der den westlichen und östlichen Teil verbindet, ein beliebter Treffpunkt.

Und wie hat das Gebiet seinen Namen erhalten? Udin boršt (oder mit anderen Worten der Wald des Herzogs) erhielt seinen Namen höchst wahrscheinlich dem Herzog Karl V. (1564 – 1590) nach, der den Wald bewirtschaftete und besichtigte, das Wort „boršt“ selbst bedeutete ursprünglich denjenigen Wald, der nicht zum allgemeinen und wirtschaftlichen Gebrauch gedacht sei.
Seit Jahrhunderten ist Udin boršt nun für alle Besucher zugänglich, doch immer noch wird er am häufigsten von den Einheimischen besucht. Auf seinem sehr unebenen Terrain verirren sich auch die erfahrensten Wanderer. In diesem Wald fühlt jeder Besucher Respekt vor dem Wald und wünscht sich, ihn näher kennenzulernen und zu erfahren.