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Die Karstgrotten in Udin boršt

Die markantesten Eigenschaften des Karstes in Udin boršt sind die Karstgrotten, die, wie alle Grotten Sloweniens, ein Naturwert von staatlicher Bedeutung sind. In Udin boršt sind zurzeit 14 Grotten registriert. Die längste ist derzeit die „Arnež“ Grotte mit ihren 815 m, noch weitere drei Grotten sind länger als 200 m, davon sind zwei länger als 500 m. Restlichen Grotten sind kleiner, es überwiegen Öffnungen am Terrassenrand. Einige sind durch kleinere Schächter erweitert, deren Weiterführung eingestürzt ist.

Die Eingänge in die größeren Grotten sind auch Stellen des Quellenausgusses aus der Terrasse, wo sich die Einheimischen mit dem Wasser aus den Grotten versorgten. Unter der Konglomeratterrasse ist eine Schicht des undurchlässigen grauen Mergels und stellt den speläologischen Rahmen dar. Das Regenwasser versickert konzentriert durch zahlreiche Dolinenfelder durch das Konglomerat hindurch bis es auf der undurchlässigen Schicht trifft und am Kontakt entlang in Richtung des Terrassenrandes abfließt. Das Wasser löst die Calciumkarbonatbindemittel und Kieselsteine, wobei Kanäle entstehen. Die Grotten in Udin boršt haben eine Baumstruktur mit einem Hauptkanal, in dem sich zahlreiche kleineren Schachten zusammenschließen.

Zu den bekanntesten Grotten gehören:

  • Die „Arnež“ Grotte (auch das „Arnež“ Loch genannt) – diese größte und bekannteste Grotte in Udin boršt war schon dem Herzog Valvasor bekannt der sie „der Felsen“ benannte – Grotte bei Duplach (1689).  Die Grotte erhielt in der Gegenwart den Namen des Eigentümers, des Bauern Arnež aus dem Ort Spodnje Duplje. Der Grotteneingang ist bildhaft und ausgehöhlt in der 14 m hohen Konglomeratwand am Ende des gegiebelten Tälchens. Die Öffnung misst ca. 2,5 m in die Höhe und ca. 16 m in die Breite. Aus dem Grotteneingang fließt Bach, der von den heimischen Einwohnern schon seit Jahrhunderten als Trinkwasserquelle benutzt wird. Daher stammt auch der Betonbecken am Grotteneingang. Nach 20 m wird es im Schacht sehr eng. Nur auf Knien kann man durch einen trockenen Durchgang weiterkriechen. Bald ist man in dem räumlichen Hauptschacht. Bei starken Regenfällen ist das Gelangen in die Grotte unmöglich, weil die Unterwassersebene wegen der naheliegenden undurchlässigen Schicht des grauen Merkels sehr schnell ansteigt und den Eingangsschacht überflutet. Der Weg durch die Grotte führt ständig durch den Bach oder eng an ihm vorbei. An einigen Stellen kann man den Bach durch trockene Nebenschächter umgehen.  Der Hauptschacht teilt sich auf mehrere kleinere und endet nach mehr als 800 m mit einem Siphon. In dem „Arnež“ Loch gibt es keine großen Räume und Tropfsteine, die den Besuchern den Atem rauben würden. Einige kleinere Schächter sind kärglich mit kleinen Tropfsteinen verschiedenster Formen versehen und einige Wände sind schön weiß.
  • Velika Lebinica (große Lebinica Grotte) – eine Wassergrotte mit unterirdischer Wasserquelle. Nach den letzten Informationen sollte sie viel länger sein von den bisher bekannten 400 m, vielleicht ist sie die längste Grotte in Udin boršt.
  • Grotte Dopulnek (oder Dupulnik, auch Grotte im Ort Zadraga genannt) ist eine schöne Karstgrotte; sie ist mit zahlreichen weißen Tropfsteinen verziert, die wegen des schweren Grottenzutritts unbeschädigt geblieben sind.
  • Die Grotte Kačja jama (s.g. Schlangengrotte) über dem Ort Spodnje Duplje ist zusammengesetzt aus dem 4 m tiefen und 0,5 m breiten Abgrund, die Grotte teilt sich durch eine enge Öffnung in zwei kleinere Schächter. Die Gesamtlänge der Grotte beträgt 13 m, die Tiefe 6 m.
    Diese Grotte diente jahrzehntelang als „Mülltonne“ für allerlei Abfälle. So wurden in einer Säuberungsaktion des Höhlenforscherclubs „Železničar“ und der Einheimischen aus der Grotte mindestens 3 Kubikmeter Abfall bzw. 0,5 t herausgeschafft. Es handelte sich überwiegend um Tierabfälle, die das Trinkwasser aus den Quellen und Reservoirs  in der Umgebung sehr bedrohten. In dieser Grotte sammelt sich das in die Unterwelt versickerndes Regenwasser, das bis zur Ebene des Grundwassers in dem Karstwasserbrunnen ansteigt. Von hier läuft das Trinkwasser durch zahlreiche unterirdische Kanäle bis zu den ca. 40 Quellen am Terrassenrand.  Einige Quellen dienen heute als Trinkwasserreservoir. In der Nähe dieser Grotte  befinden sich die Trinkwasserreservoirs im Ort Spodnje Duplje östlich von „Nacovce“ und „Velika Lebinica“ im Ort Strahinj.
  • Das Arnež Loch.
  • Der Abgrund „Arharjevo brezno“ auch  „Dacar-brezno“ genannt  ist ein Karstabgrund, vermutlich ein Habitat des  Proteus bzw. Grottenolm.
  • Der Abgrund „Hišarjevo brezno“ ist ein Karstabgrund mit 1,5 m breiten Eingang.

 

  Die Tierwelt in den Karstgrotten

Die unterirdische Tierwelt ist ziemlich schlecht erforscht. Eigentlich sind alle Angaben nur Arbeitsnotizen, die während der Besichtigungen und zufälligen Bemerkungen von den Höhlenforschern während ihrer Forschungsarbeiten entstanden sind. In den vier bisher erforschten Grotten wurden meistens Spinnen, Krebse, Grottenkäfer, Zweiflügler, Heuschrecken, Salamander und Fledermäuse gefunden. In der Literatur findet man auch Notizen zu dem Grottenolm, der in der Unterwelt des Udin boršts leben sollte.
Wir gehen davon aus, dass die unterirdische Tierwelt noch vielfältiger sei.

  Menschen und die Karstgrotten

Udin boršt ist hat im Leben der Einheimischen eine sehr wichtige Rolle gespielt, wobei ihnen die Grotten mehrmals Schutz und Zufluchtsstätte gaben. Der Herzog Valvasor erwähnte vier Grotten, doch mit Sicherheit erkennen wir nur  das „Arnež“ Loch. Er schrieb auch, dass sich die Einheimischen vor den Türken in den Grotten versteckten und Vrhovnik (1885) gibt an, dass Ende des 19. Jahrhunderts bei der Familie Boltar  im Ort Duplje eine alte Eisentür gefunden wurde, die den Eingang in das „Arnež“ Loch verschlossen hielt. Fast 200  Jahre nach Valvasor erwähnte Vrhovnik  (1885) folgende Grotten, die unter den gleichen Namen oder mit etwas geänderten Namen im Grottenkataster notiert sind: Lebinica, Zijalka, Luknja (das heutige „Arnež“ Loch), Dopulnik, Boltar, Veliki und Mali Pekel. Die Grotten boten Schutz und Zuflucht auch später an, während der Besetzung der Franzosen und während des 2. Weltkriegs.